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Der Vorwurf ist falsch: Chirurgie und Notaufnahme in Finsterwalde werden nicht geschlossen!

13. 06. 2023

Sehr geehrte Damen und Herren, aus aktuellem Anlass möchten wir auf eine nicht zutreffende Nachricht eingehen, die in den sozialen Medien kursiert und diese auf diesem Wege klarstellen.
Die gestern Abend über Social Media verbreitete Meldung der SPD Finsterwalde, dass die chirurgische Abteilung und Notaufnahme in Finsterwalde (wegen Ärztemangel) geschlossen wird ist falsch. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.
Klinikleitung, Landrat und die verantwortlichen Chirurgen in Finsterwalde haben in den letzten Wochen mit Hochdruck eine Lösung erarbeitet, damit die chirurgische Fachabteilung fortbesteht und die chirurgische Notfallversorgung gesichert bleibt. Dieser Schritt ist möglich, weil der Landkreis dafür erhebliche finanzielle Mittel bereitstellt, um die hohen Kosten für ärztliche Honorarkräfte aufzubringen. Aus diesen Gründen weisen wir die Vorwürfe entschieden zurück.
Ursache der Situation ist der gravierende Ärztemangel im ländlichen Raum, der auch bei uns spürbar ist – wie derzeit überall landauf, landab. Von der Bundespolitik ist keine Unterstützung zu erwarten. SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte dazu kürzlich auf dem SPD-Kreisparteitag Sauerland in Sundern: „Es ist zu spät, um alle Kliniken zu retten.“

Wir sind davon überzeugt, dass die zügige Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis umso wichtiger ist, weil sich das Krankenhauswesen insgesamt neu strukturiert (Stichwort Klinikreform), Fachpersonal fehlt und zukünftig mehr ambulante Angebote gefragt sind. Aus diesem Grund haben wir den Aufbau eines Ambulanten OP-Zentrums in Finsterwalde ins Gespräch gebracht, um alle ambulanten, chirurgischen Eingriffe des Elbe-Elster Klinikums in Finsterwalde zu bündeln. Dazu gehört auch die Absicherung der chirurgischen Notfallversorgung in Finsterwalde. Ein solches Zentrum bietet zudem zahlreiche Chancen, das chirurgische Angebot - gemeinsam mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte - für die Menschen in der Region spürbar zu verbessern. Heute findet dazu in der Klinik ein Gespräch mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten statt, darunter auch Frau Dr. Astrid Knöfel, der Regionalbeirätin der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Es würde uns freuen, diese Weiterentwicklung gemeinsam mit der Ambulanten Ärzteschaft und dem Rettungsdienst zu gestalten. Dazu werden wir weiterhin den Dialog suchen.
In den nächsten Tagen erhalten Sie eine Terminvormerkung für die Fortsetzung der Gesundheitskonferenz. Dabei wird es um die Frage gehen, wie die Gesundheitsversorgung an den Standorten künftig gestaltet werden soll, aber auch um einen überregionalen Gedankenaustausch mit angrenzenden Regionen. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie den Termin möglich machen könnten.
Vielen Dank vorab dafür.
Selbstverständlich halten wir Sie über die weitere Entwicklung am Elbe-Elster Klinikum zeitnah informiert.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Christian Jaschinski
Landrat

 

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