Schönborner fühlen sich überfahren

Ein wenige Zentimeter großer Pfahl markiert die Stelle, wo ein 180 Meter hohes Windrad nahe Schönborn errichtet werden soll. Foto: Heike Lehmann

Etwa 700 Meter von den ersten Schönborner Wohnhäusern entfernt markiert ein kleiner gelber Pfahl einen Punkt. Leicht zu übersehen ist er. Das Windrad, das hier vermutlich bis zum Herbst stehen wird, wird alles andere als zu übersehen sein. 180 Meter weit soll es in den Himmel ragen. Seit wenigen Tagen werden die Zuwegung und ein Stellplatz für den Kran vorbereitet. Sehr zur Überraschung der Einwohner.

Der Standort zwischen Schönborn und Doberlug-Kirchhain war 2008 ins Blickfeld von Investoren geraten. Neben drei bestehenden Anlagen – 120 Meter hoch, eine ist mittlerweile zurückgebaut – plante ein Büro von der Ostseeküste vier wesentlich größere Windräder. Nabenhöhe 130 Meter, Gesamthöhe 180 Meter. Was vor fünf Jahren Kommunalpolitiker, Naturschützer und Denkmalpfleger zu öffentlicher Kritik bewog. Hoffnungen knüpfte man an die Gegenargumente, dass der Schwarzstorch im nahen Buchwald nistet, den Arten- und Landschaftschutz im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft an sich sowie das Kloster- und Schlossareal Doberlug-Kirchhain auf Sichtweite.